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Die Wohnbacher Kirche

Zur Geschichte

Urkundlich erwähnt wird die Wohnbacher Kirche erstmals im Jahr 1313. Seit ersten Nennung ist die Kirche ein Pfarrkirche. Kirchlich gehört Wohnbach im ausgehenden Mittelalter zum Archidiakonat St. Maria ad Gradus in der Erzdiözese Mainz. Eine Schutzherrschaft der Maria ist für 1473 nachgewiesen.

Mit Einführung der Reformation wechselte Wohnbach 1545/1548 zum evangelischen Glauben. Dir Kirche war von 1606 bis 1612 reformiert und seit dieser Zeit lutherisch.

Das Patronat lag 1537 bei Solm-Lich und wahrscheinlich ab 1702 bei Solms-Laubach.

1703 schreibt der Pfarrer Johann Jakob Lucius, Pfarrer in Wohnbach von 1676 bis 1722, in seiner Chronik: "Weilen die Capell in Wohnbach sehr alt und zerfallen und zum ferneren Gebrauch undinlich..." wurde der gotische Bau durch die heutige Kirche im Jahr 1620/1621 ersetzt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 26. April 1620 und die Einweihung wurde 1621 "am Sonntag vor Allerheiligen" feierlich begangen. Die Bauzeit betrug nur eineinhalb Jahre.

Es fanden verschiedene Renovierungen statt:

  • 1680/1681 Innenrenovierung
  • in den 1860er Jahren wurde die Ostempore für die neue Orgel eingebaut
  • 1907 wurde die Stuckdecke durch Eisenträger gesichert, an denen hölzerne Unterzüge aufgehängt wurden
  • 1909/1910 Innenrenovierung
  • 1910 entstand der westliche Portalvorbau
  • 1955 erfolgt eine weitere Innenrenovierung
  • 1970 wurde eine Außenrenovierung vorgenommen
  • 2014/2015 die Sitzbänke und Fenster wurden erneuert

Zur Architektur

Der weiß verputze, rechteckige Saalbau wurde auf einem Bruchsteinmauerwerk mit rechteckigem Grundriss errichtet. Die Kirche befindet sich am westlichen Ortsrand.

Der Innenraum wird an der Nordseite von zwei und an der Südseite von drei fenstern mit flachem Spitzbogen belichtet. Durch zwei Südportale kann man die Kirche betreten. Das Portal rechts ist profiliert und wurde mit der Jahreszahl 1620 versehen. Das linke Portal trägt als Inschrift das Jahr 1910 als Erbauungsjahr.

Nicht mittig, sondern nach rechts versetzt erhebt sich über dem Satteldach der quaderförmige Dachreiter, der in eine achtseitige Haube mit geschwungenem Dach übergeht. Der Helm wird von Turmkopf, schmiedeeisernem Kreuz und Wetterhahn gekrönt.

Zur Ausstattung

Der Innenraum wird von einer wunderschönen Stuckdecke geziert. Sie trägt Ornamente der deutschen Renaissance. Die Verzierung teilt sich auf in drei mal drei Medaillons auf und sie sind mit Bibelversen, geistlichen Sinnsprüchen, oder Hinweisen auf die Erbauung der Kirche und ihrer Patronsherren versehen. Die Decke aus der Bauzeit wird von zwei schlanken, runden Holzpfeilern getragen. Die Pfeiler sind bemalt und erinnern an massive Marmorpfeiler.

Die L-förmigen Emporen mit Balustergeländer im Norden und Westen stammen aus der Erbauungszeit. Sie werden getragen von hölzernen toskanischen Rundsäulen. Sie sind marmoriert und stehen auf hohen quaderförmigen Sockeln. Die Unterseiten dieser Emporen von 1621 sind ebenfalls mit Medaillions stuckiert. Jedoch schlichter und mit Rosen als Darstellungsthema.Die östliche Orgelempore aus dem 19, Jahrhundert ist etwas niedriger eingebaut. 

Die hölzerne Kanzel aus dem Jahr 1620 ist im Stil der Spätrenaissance erbaut. Die Kanzelfelder reich mit Schnitzereien verziert. Der Pfarrstuhl mit durchbrochenem Gitterwerk weist zum Kanzelaufgang hin. Der Kanzelkorb ist mit einem Schalldeckel versehen, der die Worte der Pfarrers auf den Kirchenbesucher lenkt. Die Kanzel ist das früheste Beispiel einer solchen an einer emporlosen Langseite einer Kirche in der ganzen Region.

Die Orgel

  • 1695 bis 1699 Einbau einer Orgel von Meister Julius Seyfried
  • 1749 Neubau einer Orgel von Johann Georg Dreuth aus Griedel
  • 1866 ein weiterer Orgelneubau durch Johann Georg Förster
  • 1978 wurde von der Firma Förster & Nicolaus die heutige Orgel eingebaut

Quelle: Wikipedia

Aktuell benötigt unsere Orgel dringend eine Reparatur, für die wir in diesem Jahr um Spenden bitten.

 

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